Autor
Konstantin Oldenburger
Marktanalyst
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DAX mit Verschnaufpause - Katz-und-Maus-Spiel mit der Geldpolitik
Der DAX bestätigt den Ausbruch vom Vortag über das Dezemberhoch bei 14.680 Punkten. Die kurze Verschnaufpause sollte auch die Ambitionen nicht gefährden, die 15.000 Punkte in den kommenden Tagen zumindest mal anzulaufen. Im Gegenteil, Luft holen nach sechs Prozent Plus seit dem Jahresbeginn ist mehr als gesund.
Auch wegen der am Donnerstag anstehenden Inflationsdaten aus den USA dürften die Anleger zunächst eine abwartende Haltung an den Tag legen, um auf jegliche Richtungsänderung nach den Zahlen flexibel reagieren zu können. Der Aktienmarkt durchläuft in den vergangenen Wochen immer wieder das gleiche Muster. Die Investoren klammern sich an alle Daten, die auf eine Abkühlung der Wirtschaft bzw. Inflation hindeuten, nur um so gleich von restriktiven Kommentaren der Fed wieder eingefangen zu werden. Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel, wobei der Markt der Geldpolitik nicht zu 100 Prozent glaubt, sich jedoch auch nicht komplett gegen sie stellen will.
Derzeit stehen vor allem Europas Börsen, die oft als Nachzügler auf der Weltmarktbühne gelten, in der Gunst der Investoren ganz oben. Der DAX und der französische CAC 40 sind in den vergangenen drei Monaten um mehr als 18 Prozent gestiegen und damit mehr als doppelt so stark wie der S&P 500 an der sonst vorauseilenden Wall Street. Der britische Leitindex FTSE 100 hat ebenfalls deutlich zugelegt und notiert nur noch rund zwei Prozent von seinem Allzeithoch entfernt. Diese Entwicklung unterstreicht, wie drastisch sich die wirtschaftlichen Erwartungen für den alten Kontinent verschoben haben. Die europäischen Aktien sind zu neuem Leben erwacht, beflügelt von Anzeichen einer sich verlangsamenden Inflation, sinkenden Energiepreisen und dem Optimismus über die Wiedereröffnung Chinas.
Die Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell, der heute in Schweden auf einer von der schwedischen Zentralbank ausgerichteten Veranstaltung sprach, konnten den Markt nicht weiter beeinflussen. Er bekräftigte dort lediglich, dass „die Wiederherstellung der Preisstabilität bei hoher Inflation Maßnahmen erfordern kann, die kurzfristig unpopulär sind, wenn wir die Zinssätze anheben, um die Wirtschaft zu bremsen“. Nichts neues also von der Geldpolitik, das Katz-und-Maus-Spiel kann weitergehen.
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